50 Jahre Musikschule - Der blaue Planet leuchtet zum Jubiläum
Grassau - Mit einem großen Kindermusical hat die Musikschule Grassau ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Über 80 Kinder aus fünf Grundschulen standen im Grassauer Heftersaal auf der Bühne und begeisterten das Publikum mit der Aufführung von Peter Schindlers Musical Der blaue Planet. Zwei Abende lang füllten Musik, Gesang und Spiel den Saal mit Leben – und mit einer eindringlichen Botschaft: Nur gemeinsam lässt sich unsere Erde retten.
Streit der Elemente, Ruf der Kinder
Im ersten Akt treffen die vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer aufeinander. Jedes sieht sich selbst als das wichtigste Element. Aus dem Streit entsteht Chaos: Vulkanausbrüche, Hochwasser, Stürme und Feuer bedrohen den Planeten. Erst als die Elemente einsehen, dass sie nur gemeinsam existieren können, kehrt das Gleichgewicht zurück.
Im zweiten Akt übernehmen vier Präsidenten aus den Himmelsrichtungen Nord, Süd, Ost und West die Bühne. Auch sie streiten um die Macht – und übersehen dabei, dass ihr Kampf den Planeten belastet. Wieder ist es der Ruf der Kinder, der eine Wende bringt. Mit ihrem Lied erinnern sie an Verantwortung, Zusammenhalt und Hoffnung. Am Ende singen alle gemeinsam und retten so den Planeten – musikalisch und symbolisch.
Große Stimmen, klare Botschaft
Die jungen Sängerinnen und Sänger kamen aus Grassau, Unterwössen, Marquartstein, Schleching und Bernau. Fünf Grundschulchöre arbeiteten über Monate zusammen – angeleitet von Chorleiterin Sandra De Crescenzo, die das Projekt koordinierte, sowie von Nina Kuhlig und Gitti Herden, die ihre jeweiligen Schulchöre führten. Was auf der Bühne entstand, war ein gemeinsames Werk, das weit über eine normale Schulaufführung hinausging.
„Das war echtes Teamwork“, sagte De Crescenzo nach der Aufführung. Die Kinder sangen präzise, sicher und ausdrucksstark. Besonders auffällig war, mit welcher Selbstverständlichkeit sie sich auf der Bühne bewegten – und wie klar sie die Botschaft des Stücks transportierten.
Musikschule zeigt, was möglich ist
Die Schulband der Musikschule unterstützte den Chor musikalisch auf hohem Niveau. Cäcilia Klössinger spielte Flöte, Elina Ryue und Marlene Noichl Klarinette. Elisabeth Nagl saß am Klavier, Heidi Martl übernahm den Bass, Paul Sennewald das Schlagzeug. Die Begleitung wirkte stets fein abgestimmt – mal dramatisch, mal zurückhaltend, aber immer präzise.
Musikschulleiter Wolfgang Diem erinnerte in seiner Ansprache an die Uraufführung des Musicals im Jahr 2015 beim ökumenischen Kinderchortag auf der Landesgartenschau in Landau. Die Kernaussage, so Diem, sei seitdem dieselbe geblieben: „Miteinander statt Gegeneinander.“ Auch für die Musikschule selbst treffe das zu. Seit fünf Jahrzehnten bilde sie Kinder und Jugendliche musikalisch aus und begleite sie in ihrer persönlichen Entwicklung. „Solche Gemeinschaftserfolge zeigen, wie wichtig diese Arbeit ist“, sagte Diem.
Bühne mit Botschaft
Das Bühnenbild gestaltete die elfte Klasse des Ludwig-Thoma-Gymnasiums Prien unter Leitung von Michael Herden. Farbenfroh, kreativ und symbolträchtig verwies es auf das zentrale Thema: den Erhalt unseres Planeten. Natur, Weltall, Elemente und politische Machtfragen wurden anschaulich umgesetzt – ein visuelles Pendant zur Musik.
Auch das Publikum im Heftersaal zeigte sich beeindruckt. Applaus brandete am Ende der Aufführungen auf, Blumen wurden überreicht, viele Zuschauer zeigten sich sichtlich berührt. Die klare Sprache der Musik und die Kraft der vielen Kinderstimmen sorgten für starke Momente.
Gemeinschaft macht’s möglich
Ohne Unterstützung hätte dieses Projekt nicht stattfinden können. Die Musikschule bedankte sich ausdrücklich bei zahlreichen Förderern: der Münchner Jugend Musik Stiftung, der Wolfgang-Sawallisch-Stiftung, dem Lions Club Achental, der VR-Bank, der Sparkasse, dem Förderverein der Grund- und Mittelschule, dem Aktiven Grassau, dem DM-Markt sowie vielen Einzelspendern.